
Freundliche Gärten für Schmetterlinge
Schmetterlinge spielen eine wichtige Rolle in der Natur.
Der deutsche Name „Schmetterling“ hat eine faszinierende Geschichte. Erstmals 1501 belegt, leitet er sich vom ostmitteldeutschen Wort „schmetten“ ab, was Rahm bedeutet. Im Volksglauben galten Schmetterlinge als Hexen, die sich am Rahm gütlich taten – ein Bild, das sich in alten Bezeichnungen wie „Milchdieb“ oder „Molkenstehler“ widerspiegelt. Auch die englische Bezeichnung „Butterfly“ spielt auf diese Verbindung an.
Neben dem Begriff „Schmetterling“ existierten regional auch andere Bezeichnungen wie „Sommervogel“. Doch erst im 18. Jahrhundert setzte sich der heute bekannte Name durch. Schmetterlinge gehören zur Insektenordnung der Lepidoptera, die mit über 180.000 Arten nach den Käfern die zweitgrößte Gruppe darstellt. Sie sind weltweit verbreitet – nur in der Antarktis kommen sie nicht vor. In Mitteleuropa leben etwa 4000 Arten, darunter die bekannten Tagfalter. Weniger sichtbar, aber ebenso wichtig, sind die vielen Mottenarten, die ebenfalls zu den Schmetterlingen zählen.
Schmetterlinge als Umweltindikatoren
Schmetterlinge spielen eine wichtige Rolle in der Natur. Sie dienen Vögeln als Nahrung und bestäuben Blumen. Doch ihre Bedeutung geht noch weiter: Wissenschaftler beobachten Schmetterlinge genau, da sie auf Umweltveränderungen wie Luftverschmutzung oder Klimawandel schneller reagieren als Pflanzen. Eine Welt ohne Schmetterlinge wäre nicht nur weniger farbenfroh, sondern auch für viele Lebewesen lebensunwerter.
Die Bedrohung der Artenvielfalt
Leider sind viele Schmetterlingsarten bedroht, vor allem durch den Verlust von Lebensräumen. Intensive Landwirtschaft und die Überbauung von Flächen führen dazu, dass Schmetterlinge und ihre Raupen kaum noch Futterpflanzen finden. Während man Schmetterlinge früher überall auf dem Land sah, sind sie heute nur noch in Gebieten mit günstigen Bedingungen anzutreffen.
Schmetterlingsfreundliche Gärten gestalten
Obwohl es schwer ist, bedrohten Schmetterlingsarten im Garten neue Lebensräume zu bieten, kann man traditionelle Arten mit einfachen Mitteln fördern. Wichtig sind heimische Pflanzen, die sowohl den Faltern als auch ihren Raupen als Nahrung dienen. Eine besonders wertvolle Pflanze für Schmetterlinge ist die Brennnessel, die als Futterpflanze für viele Raupen dient. Auch Hecken aus heimischen Arten wie Liguster oder Hasel bieten wichtigen Lebensraum.
Schmetterlingsfreundliche Vielfalt
Schmetterlinge brauchen nicht nur Blüten, sondern auch spezielle Futterpflanzen für ihre Raupen. Diese sind oft wählerisch und benötigen ganz bestimmte Pflanzen. Eine Vielzahl an Nektar- und Futterpflanzen schafft Lebensraumvielfalt und fördert die Artenvielfalt im Garten. Pflanzen wie Lavendel, Rosmarin oder Oregano locken nicht nur Schmetterlinge an, sondern bieten auch optische Reize.
Natürlicher Pflanzenschutz im Garten
Wer Schmetterlinge im Garten fördern möchte, sollte auf synthetische Pestizide und übermäßigen Einsatz von Düngemitteln verzichten. Besonders biologische Schädlingsbekämpfungsmethoden sind eine gute Alternative, um das Gleichgewicht im Garten zu erhalten. Raupen von Schmetterlingen wie dem Schwalbenschwanz können Gemüsepflanzen schädigen, doch es lohnt sich, einige Pflanzen für sie zu opfern.
Mit der richtigen Pflege kann jeder Garten zu einer Oase für Schmetterlinge werden – und damit zu einem wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser faszinierenden Insekten.